Composites am Limit – Callaway setzt auf RAMPF
In der neuen Corvette C7 GT3-R von Callaway Competition ist Carbon omnipräsent – auch dank RAMPF Tooling Solutions und den Lösungen im Leichtbau durch Composites. Mit viel Power und geringem Gewicht startet die Corvette C7 GT3-R von Callaway Competition in die neue Rennsaison.
Für Aufmerksamkeit werden nicht nur schnelle Rundenzeiten, sondern auch das bahnbrechende Design des Wagens sorgen. Mit den speziell für die Composites-Industrie entwickelten RAKU® TOOL Block- und Flüssigmaterialien spielt RAMPF Tooling Solutions hier eine entscheidende Rolle.
„Das ist das schönste Auto, das wir je gebaut haben“, sind sich Giovanni Ciccone und Ernst Wöhr, Geschäftsinhaber von Callaway Competition, einig. Widersprechen will und kann man ihnen nicht. Die neue Corvette C7 GT3-R des Rennstalls mit Sitz im baden-württembergischen Leingarten ist eine Augenweide – zum einen absolut brachial, zum anderen mit eleganten Schwingungen und ausgefeilter Aerodynamik. Und überall Carbon.
Weiterentwicklung eines Siegers
Callaway Competition ist seit über 25 Jahren im Rennsport tätig und das dienstälteste Team der ADAC GT Masters, der renommierten Rennserie für Sportwagen der Klasse GT3. Bei allen bisherigen Rennen war eine von Callaway gebaute Corvette am Start: Die Callaway Corvette Z06.R GT3 ist mit 23 Laufsiegen der nach Siegen erfolgreichste Rennwagen der ADAC GT Masters.
Vom Serienmodell wurden für die neue Corvette C7 GT3-R allerdings nur das Chassis sowie der bis zu 600 PS starke, wassergekühlte 6,2 Liter-V8-Motor übernommen. Die Entwicklung des Fahrzeugs – komplett in Eigenregie – begann Mitte 2014 im CAD mit der Entwicklung der technisch relevanten Teile. Ende des Jahres wurde das Fahrzeugdesign festgelegt und im Frühjahr 2015 in Leingarten mit dem Fahrzeugbau begonnen.
Gemäß den CAD-Daten wurden die Formen für den Rennwagen direkt gefräst. Hierfür lieferte RAMPF Tooling Solutions hochwertige Blockmaterialien der Marke RAKU® TOOL, mit denen Formen zur Produktion von diversen Composites-Teilen für die C7 GT3-R hergestellt wurden. Für die Teile, die nicht in Prepreg gefertigt wurden, kam RAKU® TOOL Resin Infusion zum Einsatz.
Composites von RAMPF – omnipräsent in der C7 GT3-R
1. The brake air duct was manufactured using molds made from RAKU® TOOL WB-1404 working board material. The epoxy infusion system RAKU® TOOL EI-2500 / EH-2970 was used in the production of the carbon-fiber parts.
2. The central console was manufactured using molds made from RAKU® TOOL WB-0700 epoxy working board material.
3. The outer door panel was manufactured using molds made from RAKU® TOOL WB-0801 working board material.
4. The rear fender was manufactured using molds made from RAKU® TOOL MB-0600 modeling board material.
5. The front fender was manufactured using molds made from RAKU® TOOL WB-1404 working board material and the MB-0600 modeling board material.
Komplettlösung für die Composites-Industrie
„RAKU® TOOL WB-0691 und WB-0700 eignen sich speziell für Legewerkzeuge, Vakuumtiefziehformen und für die Verarbeitung von Prepregs“, erklärt Marcus Vohrer, Leiter Anwendungstechnik bei RAMPF Tooling Solutions. „In den Formen aus RAKU® TOOL WB-1404 wurden Kohlefaserteile mit Resin Infusion EI-2500 / EH-2970 hergestellt. Die Vorteile: die sehr gute Oberfläche der Resin-Infusion-Teile, die gute Passgenauigkeit und die Tatsache, dass es zu keiner Beschädigung der Formen beim Entformungsprozess kommt.“
RAMPF Tooling Solutions bietet eine ganzheitliche Produktpalette von Flüssig-, Pasten- und Blockmaterialien speziell für die Composites-Industrie. Diese umfasst Epoxid- und Polyurethansysteme und gewährleistet eine konstante Produktqualität mit hohen mechanischen Endeigenschaften. „Durch die Einbindung dieser neuen Kunststoffe und Technologien kann ein größtmöglicher Nutzen beim Leichtbau mit Composites erzielt werden“, weiß Heinz Horbanski, Geschäftsführer des internationalen Modell- und Formenbau-Spezialisten aus Grafenberg bei Metzingen.
Erfolgsfaktor Composites – Immer eine Frontschürzenlänge voraus
Die neue Corvette C7 GT3-R ist zweifelsohne ein Meisterwerk. „Als privat geführtes Team ist ein solches Projekt eine besondere Herausforderung, da wir nicht über die finanziellen und personellen Ressourcen eines großen Automobilwerks verfügen. Doch dank des unermüdlichen Engagements unserer Mitarbeiter und unserer Technikpartner konnten wir das Fahrzeug in vergleichsweise kurzer Zeit fertigstellen“, so Ernst Wöhr.
Zentraler Ansprechpartner für den Composites-Herstellungsprozess war die Esterlössl GmbH aus Rutesheim. Die Kohlefaser-Komponenten im Prepregverfahren wurden von der ubc GmbH mit Sitz in Murr und der Brebeck Composites GmbH in Tschechien hergestellt. Die Schäfer Modell- und Formenbau GmbH sowie die Kegelmann Technik GmbH aus Rodgau-Jügesheim waren jeweils für Türen, Innenausstattung und Fronthauben zuständig.
Übrigens werden nicht nur Rennsportenthusiasten in Deutschland in den Genuss kommen, die C7 GT3-R auf der Rennstrecke in Aktion zu sehen: Das Auto entspricht dem Reglement und den Sicherheitsanforderungen des Automobilweltverbands FIA und kann somit weltweit in Rennserien eingesetzt werden.