Vielen Dank, Marli!
Eine von Deutschlands besten Handballspielerinnen beendet ihre Karriere. Marlene Kalf und die RAMPF-CEOs Matthias und Michael Rampf treffen sich, um auf die beeindruckende Laufbahn der TUSSIES-Kapitänin sowie ihre langjährige Partnerschaft mit der RAMPF-Gruppe zurückzuschauen.
Die Öschhalle ist bis auf den letzten Platz gefüllt, über 1.000 Fans stehen auf und feiern Dich und Deine Verdienste sowohl für die TUSSIES als auch den deutschen Frauenhandball. Bei Deiner Verabschiedung am vergangenen Samstag gab es viele feuchte Augen. Wie hast Du diesen Moment erlebt?
Marlene Kalf: Das war wirklich sehr emotional und ein ganz besonderer Augenblick. Ich mag solche Momente eigentlich nicht, wenn sich die Aufmerksamkeit komplett auf mich richtet, aber ich weiß das natürlich sehr zu schätzen. Es hat mein Herz sehr berührt, dass die Fans so lange applaudiert haben. Dazu die warmherzigen Worte von TUSSIES-Manager Ferenc Rott, meinen Mitspielerinnen, aber auch von Michael und Matthias Rampf. Was soll ich sagen – wenn ich davon rede, bekomme ich schon wieder Gänsehaut, es war wirklich ein magischer Abend und ein unvergesslicher Abschied für mich. Vielen herzlichen Dank!
Über 600 Pflichtspiele, über 2.000 Tore, über 100 Länderspiele – Marlene, hast Du Deine Karriere schon mal Revue passieren lassen und einfach nur gedacht: „Wow!“?
Marlene Kalf: Mir ist natürlich bewusst, dass ich viele Jahre in der Bundesliga gespielt und dabei viele Tore erzielt habe, dazu noch all die Pokal- sowie Spiele in der Nationalmannschaft. Aber ich muss gestehen: Bislang bin ich noch nicht dazu gekommen, alles Revue passieren zu lassen. Ich bin ja trotzdem noch Teil der Mannschaft. Ich lebe im Hier und Jetzt – die Zeit für den Rückblick kommt dann, wenn die Saison und somit die Karriere endgültig beendet sind.
Fünf Jahre ist es her, dass RAMPF das Spielerinnen-Patronat für Marlene übernommen hat. Wie kam es dazu?
Michael Rampf: Es war uns wichtig, eine Spielerin als Patronat zu haben, die langfristig in Metzingen bleiben möchte und so wie unser Unternehmen und unsere Familie fest verwurzelt sind in der Region. Außerdem wollten wir eine erfolgreiche Handballerin mit Siegermentalität – und das ist Marlene definitiv.
Marlene wurde 2019 zur Kapitänin der TUSSIES ernannt. Was schätzen Sie besonders an ihren Führungsqualitäten? Kann man hier Parallelen vom Sport zum Geschäftsleben ziehen?
Matthias Rampf: Marlene wurde wegen ihrer herausragenden sportlichen Leistungen sowie Vorbildfunktion auf und neben der Platte zur Kapitänin gewählt. Sie hat sich immer zu 100 Prozent zum Verein bekannt. Ich denke, es kann eine Parallele zum Berufsleben gezogen werden, denn vor allem als Mannschaftssportlerin muss man in der Lage sein, seine Mitspielerinnen zu ermutigen, zu motivieren und zu einer leistungsstarken Einheit zusammenzubringen. Das gilt auch für Personen, die in Unternehmen eine Führungsposition bekleiden.
Marlene, wann hast Du mit dem Handballsport begonnen? Ab wann wurde Dir bewusst, dass Du ein besonderes Talent für diesen Sport hast? Wer hat Dich zu Beginn besonders gefördert?
Marlene Kalf: Ich bin in einer Handballfamilie aufgewachsen und war schon als Kind immer in der Halle dabei. Meine Familie und ich haben relativ früh gemerkt, dass ich gut mit dem Ball umgehen kann, aber wirklich realisiert, dass ich den Sport professionell betreiben kann, habe ich erst im Alter von 14 Jahren, als ich zum ersten Mal zu einer bundesweiten Auswahl eingeladen wurde. Ein weiterer großer Schritt war dann der Wechsel zu einem Bundesligaverein als ich 15 war. Mein Vater und meine Schwestern waren lange Zeit meine Trainer und haben mich immer unterstützt – ohne Ihren bedingungslosen Einsatz hätte ich all das nicht erreicht.
Wenn man einen Sport professionell betreibt, dann kommt zum Spaß auch jede Menge harte Arbeit dazu. Wie war diese Umstellung für Dich, vor allem zu Beginn Deiner Laufbahn als Profi?
Marlene Kalf: Man wächst mit den steigenden Anforderungen und organisiert sich immer besser. Wenn man fünf Mal die Woche Training hat, auch vormittags, und fast jedes Wochenende sowie oft auch unter der Woche Spiele anstehen, dann erfordert das jede Menge Disziplin und natürlich auch jede Menge Leidenschaft für den Sport. Das beeinflusst auch das Privatleben, und deshalb ist es für Profisportler so wichtig, von Familie und Freunden unterstützt zu werden.
Nun eine vermutlich schwer zu beantwortende Frage: Was ist das Highlight Deiner Karriere?
Marlene Kalf: Es ist tatsächlich schwierig, ein Highlight hervorzuheben. Die tolle Atmosphäre bei den Heimspielen der TUSSIES in der Öschhalle, die Spiele für die deutsche Nationalmannschaft, insbesondere die Europameisterschaft 2008 in Mazedonien, bei der wir das Halbfinale erreicht haben – es gab sehr viele schöne Momente, an die ich mich immer wieder gerne erinnern werde.
Gab es ein besonderes Ereignis bezogen auf das Patronat mit der RAMPF-Gruppe? Was hat die Zusammenarbeit für Dich ausgezeichnet?
Marlene Kalf: RAMPF ist einer der größten Förderer der TUSSIES, der in und um den Verein immer sehr präsent ist. Die familiäre Atmosphäre, die jährlichen Sommerfeste, bei der die TUSSIES immer eingeladen sind, oder auch der Film, den wir zusammen gedreht haben, sind besondere Highlights. Darüber hinaus war das Verhältnis mit den CEOs Matthias und Michael Rampf immer sehr vertrauensvoll, von Ihnen habe ich immer viel Unterstützung erfahren.
RAMPF ist im professionellen Handballsport bei den TUSSIES Metzingen, der HBW Balingen-Weilstetten und ab der kommenden Saison dem VfL Pfullingen als Sponsor aktiv. Worin besteht der Nutzen für das Unternehmen bei diesem Engagement?
Michael Rampf: Das Sport-Sponsoring ist eine wichtige Komponente unserer Arbeitgebermarke. Wir schauen an jedem Standort, welcher Verein im Fokus steht und auch entsprechend aktiv in den Medien ist. Darüber hinaus fördern wir auch den Breitensport, unter anderem Fußball-, Tennis- und Leichtathletikvereine. Hier ist das Sponsoring vor allem ein Ausdruck unserer gesellschaftlich-sozialen Verantwortung als Unternehmen. Darüber hinaus liegt uns die Gesundheit unserer Mitarbeitenden sehr am Herzen, deshalb bieten wir ihnen ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement, auch das passt zu unserem Engagement im Bereich Sport-Sponsoring.
Auch nach dem Rücktritt von Marlene ist RAMPF bei den TUSSIES mit einem Spielerpatronat vertreten, namentlich mit der RAMPF-Auszubildenden Lena Degenhardt. Funktioniert die Kombination aus Profisport und Ausbildung aus Sicht des Unternehmens?
Matthias Rampf: Als Arbeitgeber muss man bei einer Profisportlerin ab und an etwas kulanter sein, das ist klar. Gleichzeitig ist es aber so, dass sich Lena ihrer Ausbildung mit ebenso viel Disziplin und Leidenschaft widmet wie dem Handballsport. Das bestätigt uns in diesem Ansatz und zeigt, dass Profisport und Berufsalltag gemeistert werden können, wenn Sportlerin und Unternehmen an einem Strang ziehen. Auch Marlene übt ihren Beruf als Lehrerin mit voller Hingabe aus, das kann auch mein Neffe bestätigen, der Marlene früher als Mathe- und Sportlehrerin hatte.
Marlene, wann hast Du entschieden, die Handballschuhe an den Nagel zu hängen? Ist Dir die Entscheidung schwergefallen oder wusstet Du, dass die Zeit gekommen war?
Marlene Kalf: Die Entscheidung ist mir auf jeden Fall nicht leichtgefallen, aber mein Körper hat mir Signale gesendet, auf die ich schlussendlich auch gehört habe. Nach der WM im Dezember 2021 haben sich die Schmerzen in den Achillessehnen, die ich seit drei Jahren habe, nochmals verstärkt, wodurch jedes Training mit immer stärkeren Schmerzen verbunden war. Ich wollte auf einem Niveau aufhören, das meinen sportlichen Leistungen der vergangenen Jahre entspricht.
Wirst Du den TUSSIES und dem Handballsport erhalten bleiben?
Marlene Kalf: Mein Lebensmittelpunkt ist in Metzingen, allein deswegen werde ich eng mit den TUSSIES in Verbindung bleiben und auch Spiele als Zuschauerin besuchen. Der Verein liegt mir sehr am Herzen und ich wünsche dem Team alles Gute!
Matthias & Michael Rampf:
Liebe Marlene, auch wir bedanken uns bei Dir – sowohl für die Freude, die Du uns als leidenschaftlichen Handballfans mit Deinen Leistungen im TUSSIES- und Nationalmannschaftstrikot bereitet hast, als auch für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Wir freuen uns, dass für Dich und Deinen Mann in wenigen Monaten mit der Geburt eures ersten Kindes ein neuer, spannender Lebensabschnitt beginnt. Alles Gute, Marli!